
Bundeskanzler Olaf Scholz erinnerte bei Gedenkfeiern für die Opfer in seinem Land an die historische Verantwortung Deutschlands für die Ermordung von Millionen Juden während der NS-Zeit.
„Das Leid von 6 Millionen unschuldig ermordeten Juden darf nicht vergessen werden, ebensowenig wie das Leid der Überlebenden“, sagte Scholz.
Am Freitag finden in ganz Deutschland Gedenkfeiern für die Opfer des Holocaust statt. Die Holocaust-Überlebende Rozette Kats sprach vor dem Parlament.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eröffnete die Veranstaltung, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnahm. Im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkfeiern stehen Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität von den Nationalsozialisten verfolgt wurden.
„Wir gedenken all der Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden – ausgeraubt, gedemütigt, ausgegrenzt, gefoltert und getötet“, sagte Bass.
Deutschland begeht den Holocaust-Gedenktag, den Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, seit 1996 offiziell mit einem Festakt im Bundestag und Gedenkfeiern im ganzen Land.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die überlebenden Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz und anderer Lager im besetzten Polen. Die Nazis töteten dort mehr als eine Million Menschen, die meisten davon Juden.
Historische Verantwortung
Der Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer des Holocaust wurde heute im Außenministerium der Republik Makedonien begangen. Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute zu Ehren der Opfer, die nur deshalb gelitten haben, weil sie Juden waren.
Der Schrecken des Holocaust erinnert uns an unsere Verantwortung, demokratische Gesellschaften aufzubauen. Unsere zivilisatorische Verantwortung sei es, eine Welt aufzubauen, in der es einen Platz für alle gibt, sagte der makedonische Staatspräsident Stevo Pendarovski.
Die Millionen Opfer und das Grauen des Holocaust erinnern uns an unsere gemeinsame historische Verantwortung, demokratische Gesellschaften aufzubauen, in denen sich Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus nie wiederholen werden, der Kampf gegen alle Formen der Diskriminierung ist von besonderer Bedeutung, betont Pendarovski.
„Nur durch den ständigen Kampf gegen alle Formen der Diskriminierung können wir die Achtung der Vielfalt und der Menschenrechte und Freiheiten jedes Einzelnen gewährleisten“, fügt der Präsident hinzu.
„Juden zahlten den höchsten Preis für die verbrecherische Nazi-Ideologie. Ihr Sieg über das programmierte und systematisch implementierte Böse ist auch unser Sieg, der Sieg der gesamten Menschheit. Dieser Sieg ist auch eine Warnung: Niemals, zu niemandem und nirgendwo mehr! Und deshalb ist der 27. Januar ein Datum, das sich tief in unser Gedächtnis eingebrannt hat. Aber nicht nur, um eine Erinnerung zu bleiben, sondern auch, um ein Gelöbnis für die Zukunft zu sein“, sagte der makedonische Außenminister Bujar Osmani.
Er betonte, dass die Erinnerung, Bildung und Entwicklung wahrer menschlicher Werte wie gegenseitiger Respekt, Hochachtung und Toleranz besonders wichtig sind, um zu verhindern, dass dieses Übel niemals, nirgendwo und niemanden mehr wieder geschieht.

„Der Schrecken des Holocaust erinnert uns an unsere Verantwortung, demokratische Gesellschaften aufzubauen“
Die Republik Makedonien, stolz auf ihre multiethnische und multikulturelle Gesellschaft, in der sich jeder Bürger unabhängig von seinem Namen, seiner Herkunft, Sprache oder Religion zugehörig fühlt, bewahrt und wird bewahren die Erinnerung an den Holocaust, an die 6 Millionen ermordeten Juden, darunter 7.144 unserer Mitbürger, die wir am 11. März zum 80. Jahrestag ihrer Deportation nach Treblinka noch einmal besonders gedenken werden, so der Außenminister.